Digitales BarCamp – „im neuen Miteinander den Mangel überwinden“
Am Samstag, den 07.05.2022 veranstaltet das Casa Comun von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr ein zweites Mal ein digitales BarCamp. Angeregt durch die gegenseitige Bereicherung und die neu entstandenen Netzwerke beim ersten Mal (https://padlet.com/Haverland/BarCamp) gehen wir nun also wieder an die Öffentlichkeit. Diesmal geht es darum, den Mangel zu überwinden, indem thematisiert wird, wie ein neues bereicherndes Miteinander aussehen kann, das Herz und Verstand, Intuition und Inspiration belebt. Das Casa Comun möchte mit dieser Veranstaltung angesichts der ungelösten Herausforderungen und akuten Zuspitzungen im Zusammenhang mit der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Spätsommer 2022 in Karlsruhe Ideen liefern und Begeisterung wecken. Damit Wege und Weite sich auftun, wie wir aus dem Zustand emotionaler Mangelkulturen und leerer Herzen herauskommen. Stressoren gibt es genug. Ko-Kreation und wechselseitiges ins Florieren kommen sind das Gebot der Stunde. Ohne gemeinsam getragene Räume und Mut, sich zu zeigen bleiben wir indes in alten Mustern hängen, kapitulieren vor allgegenwärtigen Informationsfluten und Privilegienherrschaft oder lassen unsere kreativen Kräfte veröden. Die Fülle miteinander wiederentdecken und in die Welt bringen, ohne dass wir uns die Umwelt oder die Generation Corona schönreden müssen – das wird der leuchtende Teil dieses BarCamps sein. Natur, Sonne und Menschen sind für manche ja fast schon wie ein Schock. Und doch gibt es all die überlegenen konzeptionellen Entwürfe und all das Know-how ja bereits, die uns über die vielfältigen Spaltungen, Spannungen, mentalen Belastungen und Einsamkeitsgefühle hinauswachsen lassen. Lasst uns diese Dinge also einander zugänglich machen, um das Geheimnis zu bewohnen und einen Austausch der geistlichen Gaben pflegen.
Denn schon vor Corona galt: Beziehungen gingen in die Brüche, Austausch auf Augenhöhe, offenherzige und präsente Diskussionen und Begegnungen gingen zurück. Unter Corona-Bedingungen fuhren einige in rückwärtsgewandten Mustern fest. Zur gleichen Zeit aber wachsen wirklich und wahrhaftig im Großen wie im Kleinen jede Menge produktive Aufbruchsbewegungen. Mit ihnen wird der Ruf und die Sehnsucht nach einer neuen Form von Nähe und Miteinander lauter. Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte und Berührbarkeit werden gelebt und offen angesprochen. Und auch, welche stabilisierende Rolle christliche und inter-religiös warmherzige Spiritualitäten – solange sie nicht zu einem „spiritual bypassing“ missbraucht werden – in diesem Kontext einnehmen können, wird Thema werden. Wir sind bereit für echten, lebenshaltigen Austausch und das Herausfiltern dessen, was wirklich trägt. Am Ende kannst Du vielleicht deine eigene Fülle klarer sehen, erkennst was oder wer Dich inspiriert und bereichert und was Dich antreibt oder aufhält Dich zu entwickeln und zu zeigen.
Den Einstieg hält Mahé Ravi Hardev. Sie sieht sich als herzzentrierte Mystikerin für somatische Traumaheilung und wilde Gefühlsalchemie und arbeitet mit kollektiven und entwicklungsbedingten Traumata. Nicht umsonst steht sie am Anfang. Denn sie bringt das Vernachlässigte ans Licht, nährt das Abgelehnte nach und erweckt die Lebendigkeit unserer Körper und Herzen. Ausgehend von ihrer eigenen Heilungsreise von Trauma und unterdrückten Emotionen ist es ihr Anliegen, tiefe Intimität, herzzentrierte Verbindung und spielerische Lebendigkeit in das Leben zu bringen. Sie ist davon überzeugt, dass die Tiefen unserer Wunden das Potenzial haben, zu der Liebe und Präsenz zurückzubringen, nach der sich Herz und Körper zutiefst sehnen. Im Anschluss daran werden verschiedene, parallel stattfindende Workshops in break-out-Räumen stattfinden, die alle mit auf ihre eigene Lernreise nehmen.
Ein BarCamp lebt davon, dass die Teilnehmenden ihre eigenen Themen mitbringen und diese in 20-30-minütigen Sessions zur Diskussion stellen. Ziel ist es, andere mit eigenen Perspektiven und Ideen zu berühren, sich anzustecken und inspirieren, radikale Ehrlichkeit zu üben und sich von anderen Sichtweisen anregen zu lassen. „Dabei setzen wir auf einen Austausch auf Augenhöhe, voller Mut für Neues, Kritik und Diversität“ freut sich die Medizinerin Johanna Schumann. Die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist kostenlos. Hier können sich Interessierte direkt anmelden:
Was ist das Casa Comun 2022?
Ziel der basisökumenischen Casa Comun-Initiative wird es auch bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im katholischen Stadtkloster in Karlsruhe sein, einen fruchtbaren Ort der Begegnung zu schaffen, in einen substanziellen interkulturellen und befreiungstheologisch inspirierten Austausch zu kommen, neue Ideen heranreifen zu lassen, die Mystik in die Politik und die Wirtschaft zu tragen. Bereits im April 2020 wurde hierfür ein offener Brief an die weltweite Ökumene verfasst, der die dringende Beschäftigung mit den weltbeherrschenden multiplen Krisen im Vorfeld der ÖRK-Vollversammlung einforderte. Im Mittelpunkt steht die Suche nach einer prophetischen Entwicklung; persönlich, kirchlich und gesamtgesellschaftlich. Die Richtung gebende Frage ist: Wie gelingt es angesichts der äußeren Krisen, Räume für neue Beziehungsqualitäten zu schaffen, die geprägt sind von Fülle und Lebendigkeit, von Wechselseitigkeit und liebevoller Annahme? (www.casa-comun-2022.de) Alle acht Jahre trifft sich die Weltchristenheit zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Nun wieder mit offiziellen internationalen Delegierten und mehreren tausend Gästen vom 31.8.-7.9 2022 in Karlsruhe. Das Motto lautet „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“.
Kontakt/Rückfragen:
Lic. Theol. Peter Schönhöffer M.A, Im Rheinweg 1, 55218 Ingelheim
Tel.: 06132/434060 / Email: peter-schoenhoeffer@web.de
BarCamp am 05. Februar 2022
„Den Wandel in die Welt bringen“
Die Herausforderungen der Welt in Wirtschaft, Klima, politischen Strukturen und Gesellschaft schreien nach fundamentalen Veränderungen, die nicht durch bequeme Beharrungspositionen oder phlegmatischem Wegducken erreicht werden können. Es gibt sie schon, die zaghaften Ansätze einer sozial-ökologischen Transformation, aufgeweckte Menschen, die die Dramatik der Zeit erkannt haben, unbequeme Menschen, die nicht locker lassen und mahnend ihre Stimmen erheben…
“Den Wandel in die Welt bringen” – so lautet die Überschrift unseres ersten digitalen BarCamps im Vorfeld der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe. Der Ruf nach Veränderungen wird immer notwendiger und präsenter und durchdringt mittlerweile nahezu alle Bereiche (Umwelt, Kirche, Wirtschaft, persönliche Beziehungen, Gesundheits-/Bildungswesen…). Diese Entwicklungen bringen eine Reihe von Fragen mit sich:
- Wie und wo möchte und kann ich Wandel in die Welt tragen?
- Was oder wer inspiriert mich?
- Was verstehe ich unter moderner Prophetie?
- Was treibt mich an und was hält mich davon ab?
Angeregt durch das Fragen der heranwachsenden Generation und ihre Art Antworten im Netz und im Austausch zu finden, laden wir zu diesem digitalen BarCamp ein:
am Samstag, den 05. Februar 2022 von 10:00 bis 15:00 Uhr (via Zoom)
Anmeldungen sind ab sofort möglich: kostenlose Anmeldung
Wir sind gespannt auf Dich, Deine Perspektiven, Deine Ideen, Deine Fragen und Deine Expertise. Wir freuen uns auf einen belebten, bunten Ort voller Neugierde, Offenheit und Kreativität. Wir setzen auf einen Austausch auf Augenhöhe, voller Mut für Neues, Kritik und Diversität.
Also sei dabei und gestalte diesen Ort mit!
Die Methode des BarCamps
- Das BarCamp – Ein lebendiger Ort, an dem jede:r Experte:Expertin ist.
- Ein Ort geprägt von Begegnung, Wertschätzung, Toleranz, Diskussion und Kritik.
- Ein Ort, an dem Deine Meinung, Deine Gedanken, Zweifel, Fragen und Antworten Platz haben und ausgesprochen werden dürfen.
Vielleicht hast du schon einmal etwas von der Methode des BarCamps gehört. Es ist ein Treffen zu einem ausgewählten Gesamtthema, bei dem die Teilnehmenden nach einem Impulsreferat und einer kurzer Einführung in die Methode des BarCamps und der gemeinsamen Sessionplanung selbst kleine Workshops anbieten. Diese werden während der Sessionplanung kurz vorgestellt und je nach Resonanz zu einem Ablaufplan zusammengefügt, so dass am Ende eine Vielzahl verschiedener, parallel stattfindender Kleingruppen (Sessions) stattfinden, die je nach persönlicher Interessenlage besucht werden können. Die 20minütigen Sessions mit ihren je eigenen Unterthemen können in der Form (z.B. Seminar, Dialog, Vortrag, Sprache…) ganz frei gestaltet werden. Alle BarCamp-Teilnehmenden sind dadurch gleichzeitig BarCamp-Mitgestaltende. Also auch Du kannst deine Ideen, Fragen oder Perspektiven zur Überschrift „Den Wandel in die Welt bringen“ einbringen und so alle anderen inspirieren und dich von anderen Sichtweisen inspirieren lassen. Und sollte mal in einer Runde nichts für dich dabei sein, dann genieße die Pause, denke vielleicht einen Gedanken aus der letzten Session weiter oder verabrede dich mit dem einen oder der anderen Gesprächspartner*in. Auf jeden Fall sei zur Abschlussrunde am Ende wieder mit dabei!
Dieses BarCamp findet grundsätzlich in deutscher Sprache statt. Solltest Du aber gerne eine Session in einer anderen Sprache anbieten oder Du kennst jemanden, der zu dem Thema etwas Wichtiges zu sagen hat, aber eine andere Sprache spricht – kein Problem: Wir haben für jede Sessionrunde min. einen Raum vorgesehen, in dem eine anderssprachige Session ohne Übersetzung angeboten werden kann.
Nähere Informationen zur Methode: YouTube-Video: Was ist ein BarCamp?
Ablauf des digitalen BarCamps am 05. Februar 2022
Ab 9:45h ist der Zoomraum geöffnet – wir freuen uns über alle, die schon einmal reinschauen, die Technik testen und sich dann noch ein Getränk holen
- 10:00 Uhr Begrüßung und Andacht
- 10:30 Uhr Keynote „Vier prophetische Stimmen unserer Zeit“
- 11:00 Uhr Vorstellung der Methode des BarCamps und gemeinsame Sessionplanung
- 12:00 Uhr 1. Session-Runde
- 12:45 Uhr 2. Session-Runde
- 13:30 Uhr 3. Session-Runde
- 14:15 Uhr 4. Session-Runde
- 14:45 Uhr Abschlussplenum und Ausblick
Die Keynote „Vier prophetische Stimmen unserer Zeit“
Am Anfang der Fridays4future-Bewegung standen keine großen Worte, sondern der Schriftzug „Skolstrejk för klimatet“ auf einem Plakat einer schwedischen Schülerin, die sich damit vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm platzierte. In der Mitte einer weltweiten Pandemie rufen laute Stimmen zum Protest gegen die „Impfdiktatur“ auf, während wo anders Gelder für Impfstoffe fehlen. In der Bibel lesen wir von zahlreichen Propheten und auch von welchen, die aus verschiedenen Gründen das Gefühl hatten der Aufgabe nicht gewachsen zu sein – der weitere Verlauf der Geschichte entschied über ihren prophetischen Wert. Wer seinen Mund nicht für andere öffnet macht sich am Verschweigen von Problemen mitschuldig. Wir haben vier Menschen unserer Zeit gebeten gemeinsam die Keynote zu sprechen und unter den Vorzeichen des BarCamps trauen sie sich daran – vor allem um dem weiteren Austausch in den Sessions anzuregen und damit wir heute schon in den Austausch kommen.
Louisa Wulf (25) hat in mehreren Auslandsaufenthalten das Leben an unterschiedlichen Orten erleben dürfen, und sich nach dem Bachelor in Hamburg für das Studium der Friedens- und Konfliktforschung in Marburg entschieden. Aktuell beschäftigt sie sich viel mit einer inklusiveren Erinnerungskultur, in der auch in Deutschland lebende Minderheiten ihren Platz haben und gesellschaftliche Teilhabe erfahren. Insbesondere Menschen mit Fluchthintergrund und das Aufmerksammachen auf die menschenunwürdige europäische Außenpolitik liegen ihr dabei am Herzen.
Johanna Schumann (27) befindet sich als Medizinstudentin im letzten Jahr ihrer Ausbildung und begegnet Menschen in den unterschiedlichen Lebenssituationen. Dabei liegt der Leipzigerin am Herzen zusammen mit den Menschen zu schauen, welche Bedürfnisse eigentlich hinter unseren teils destruktiven Verhaltensweisen liegen. Als Ausgleich hat sie für sich das Schreiben wiederentdeckt und verarbeitet so verschiedene Themen und Gedanken (Leija’s Gedanken).
Verena Reger (37) aus Augsburg hat Medien und Kommunikation studiert. Sie greift als Singersongwriterin in ihren Texten als „Katze Königsberg“ gesellschaftliche Missstände auf und möchte persönliche Mutmacherin für ihre Zuhörer*innen sein, indem sie diese Missstände klar anspricht. Besonders bewegen sie die Unmenschlichkeit in der heutigen Arbeitswelt sowie Themen wie Depression und Sinnkrisen, in die hochsensible Menschen unter diesen Bedingungen schnell geraten. Link zu ihren Liedern
Jens Haverland (39) ist als Ökumenepastor im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf dort unterwegs, wo die Kirche sich in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen einsetzt – sei es für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse in der Fleischindustrie, Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit oder die interkulturelle Öffnung seiner Kirche. Als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Schleswig-Holstein erhält er Einblicke in die verschiedenen Herausforderungen unterschiedlicher Kirchen und deren Zusammenwirken in die Zivilgesellschaft hinein.
Die Zugangsdaten werden nach abgeschlossener Anmeldung (nicht vergessen auf ‚Senden‘ zu drücken!) am Tag vor dem BarCamp verschickt.